Kokosnuss - tropische Frucht für Energie und geistige Gesundheit
Die Kokosnuss (Cocos nucifera Linn.) gehört zur Familie der Palmengewächse. Kokosnüsse sind die Kerne der Steinfrucht. Somit handelt es sich aus botanischer Sicht nicht um eine echte Nuss. Bei denen im Handel erhältlichen Kokosnüssen wurden die grüne Außenhaut (Epikarp) und die faserhaltige Schicht (Mesokarp) bereits entfernt, sodass das Fruchtfleisch "nur" noch von einer dicken Schicht (Endokarp) umgeben ist. Im Inneren der Kokosnuss befindet sich neben dem Fruchtfleisch auch das gesunde Kokoswasser, das ebenfalls vielfältige Wirkungen hat.
Angebaut wird die exotische Frucht hauptsächlich in Südostasien (Thailand, Indonesien, Malaysia und Philippinen). Weitere Anbaugebiete sind Indien und Brasilien. Die Kokosnuss wird aufgrund ihrer vielfältigen Wirkungen, die auch auf die Anwesenheit von sekundären Pflanzenstoffen zurückzuführen sind, als funktionelles Lebensmittel bezeichnet.
Kokosnuss-Fette für schnelle Energie
Die Kokosnuss enthält insbesondere Fette, die zu den mittelkettigen Triglyceriden (MKT) zuzuordnen sind. Mittelkettige Triglyceride bestehen aus Fettsäuren, deren chemische Struktur von 6 bis zu 12 Kohlenstoffatomen reicht. Sie werden vom Körper in erster Linie als schnelle Energiequelle genutzt.
Kokosnüsse gegen Herzkrankheiten
Bei den weitgehend vom westlichen Leben abgeschotteten Kitava stehen Kokosnüsse oben auf dem Speiseplan. Schlaganfälle und ischämische Herzkrankheiten sind bei den Kitava nicht existent 1.
Auch bei zwei Bevölkerungen in Polynesien (Tokelau und Pukapuka) ist die Kokosnuss ein traditioneller Ernährungsbestandteil. Kokosnüsse machen bei ihnen 63 % und 34 % der Tagesenergie aus 2. Auch hier sind Kreislauferkrankungen ungewöhnlich. Zudem gibt es keine bekannten schädlichen Wirkungen, die durch die erhöhte Aufnahme von gesättigten Fettsäuren hätten ausgelöst werden können.
Kokosnuss-Fette machen etwa 80 % des Fettkonsums von Menschen in Sri Lanka aus 3. Wissenschaftler sehen auch hier die mittelkettigen Fettsäuren als nicht so schlecht für die Gesundheit an.
Antibakterielle Wirkungen
Kokosnüsse bringen mit einer Vielzahl an sekundären Pflanzenstoffen für die menschliche Gesundheit entzündungshemmende, antimikrobielle und schmerzlindernde Eigenschaften mit 4. Vor allem die mittelkettigen Fettsäuren (wie Laurinsäure) und deren Derivate wie Monoglyceride haben wirkungsvolle antivirale Eigenschaften 5. So zeigen aus der Kokosnuss hergestellte Gele ein großes Potenzial für die Wundheilung und zur Behandlung von lokalen bakteriellen Infektionen 6.
In der traditionellen mexikanischen Medizin werden beispielsweise Kokosextrakte verwendet. Hier zeigen Studienergebnisse starke antibakterielle Wirkungen bei Durchfall, Dysenterie und Trichomoniasis 7 8.
Mineralstoffe im Fruchtfleisch
Kokosnuss-Fruchtfleisch versorgt den Körper mit wichtigen Mineralstoffen. Eisen, das für die Blutbildung und den Sauerstofftransport zu den Zellen benötigt wird, ist mit 2,4 mg je 100 g Fruchtfleisch reichlich enthalten. Auch Kalium (0,36 g), Phosphor (0,11 g) und Selen (10 µg) kommen in höheren Anteilen in der Kokosnuss vor. Kalium ist an der Aufrechterhaltung des Wasserhaushalts beteiligt. Phosphor wird für gesunde Zähne sowie Knochen benötigt und Selen als Antioxidans, das vor oxidativem Stress schützt.
Alle Nährstoffe und Nährwerte der Kokosnuss sind hier zu finden.
Vitamine
Vitamine sind ebenfalls im Fruchtfleisch enthalten. Vitamin C für das Immunsystem und Vitamin E als Antioxidans kommen mit 3,3 mg und 2,2 mg in höheren Mengen vor. Zudem sind Kokosnüsse auch reich an B-Vitaminen. Sie sind bei der Umwandlung von Kohlenhydraten in Glukose beteiligt, die der Körper für die Energieproduktion benötigt.
Kokosnuss als eiweißreiche Frucht
Mit 3,3 g je 100 g zählt das Fruchtfleisch der Kokosnuss zu den eiweißreichsten Früchten. Die essentiellen Aminosäuren Leucin (0,24 g je 100 g), Valin (0,2 g) und Phenylalanin (0,16 g) kommen in höheren Anteilen vor.
- Leucin: an Aufbau, Regeneration und Erhalt von Muskelgewebe beteiligt
- Valin: wird für die Gewebereparatur, den Muskelstoffwechsel und für die Aufrechterhaltung der Stickstoffbilanz im Körper benötigt
- Phenylalanin: an der Bildung von Hormonen und Neurotransmittern beteiligt
Kokosnuss gegen Alzheimer
Mittelkettige Fettsäuren werden schnell vom Verdauungstrakt absorbiert. Anschließend können sie von der Leber in Ketone umgewandelt werden, die dem Gehirn als alternative Energiequelle dienen und könnten bei der Vorbeugung und Behandlung von Gedächtnisstörungen wie Alzheimer hilfreich sein 9 10. Zusätzlich fanden die Wissenschaftler Phenolverbindungen und Hormone (Cytokine) in Kokosnüssen, die möglicherweise vorbeugend bei der Aggregation (Ansammlung) von Amyloid-β-Peptiden wirken, und so potentiell hemmend bei der Pathogenese von Alzheimer sein können. Abgelagerte Amyloid-β-Peptide finden sich bei Alzheimer-Patienten in Gehirn und Blutgefäßen.
Verwendung
Das Fruchtfleisch der Kokosnuss kann roh gegessen werden. Es passt aber auch hervorragend als Zutat für Smoothies, sowie in zerkleinerter Form als Backzutat und zu Desserts wie Sojajoghurts.
In der asiatischen Küche wird es hauptsächlich für die Zubereitung von Curries und Chutneys verwendet.
Aus dem Fruchtfleisch werden zudem Kokosdrinks, Kokosöl und Süßigkeiten hergestellt, die auch in vielen Supermärkten erhältlich sind.